Andacht Heute

Trost in aller Bedrängnis

In der Welt werdet ihr hart bedrängt, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe diese Welt besiegt.« 
Johannes 16,33

Dieser Vers ist Teil der Abschiedsreden Jesu an seine Jünger. Aus dem Kontext gerissen ist er schwer zu verstehen. Der gesamte Sinn erschließt sich nur, wenn man zumindest das Kapitel 16 vollständig liest. Jesus kündigt seinen Jüngern an, dass sie keinen leichten Weg vor sich haben werden. Sie werden eine Zeit der Trauer über seinen Tod erleben, in der sie ihn nicht sehen werden. Aber sie sollten sich nicht entmutigen lassen. Die Trauer wird sich in Freude verwandeln. Diese Freude wird unvergänglich sein, „niemand wird sie euch nehmen” (V. 22). Der Vater liebt sie, weil sie an Jesus glauben (V. 27).

Das heißt für jeden von uns: Wenn wir an das Erlösungswerk von Jesus glauben, dann sind wir gerettet. Wir müssen nicht mehr selbst um unsere Rettung kämpfen. Jesus hat die Welt besiegt. Damit meint er ein System der Gottferne. Dieses ist geprägt von Widerstand gegen Gottes Liebe. Durch seinen Sieg über die Welt am Kreuz hat Jesus auch die Grundangst der Menschen entmachtet: die Angst, dass am Ende das Dunkle, das Böse siegt. Der Friede, den Jesus uns schenkt, ist nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Gegenwart Gottes mitten darin. Er ist wie ein innerer Raum, in dem wir geborgen sind, selbst wenn draußen Sturm ist. Wir sind noch in dieser Welt, aber nicht in ihr gefangen. Ein wahrhaft tröstlicher Gedanke.

Geheilt – aber nicht gerettet

Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin; dein Glaube hat dich gerettet!
Lukas 17,19

Nur einer der zehn von Jesus geheilten Aussätzigen kehrte zu ihm zurück, warf sich vor ihm nieder und dankte ihm. Er allein erkannte, dass es hier um mehr ging als um ein medizinisches Wunder. Wenn Jesus von Rettung spricht, dann meint er damit die Erlösung, die diesem Menschen aufgrund seines Glaubens geschenkt wurde. Er hat sich Jesus mit ganzem Herzen zugewandt. Die neun anderen verpassten diesen Moment. Vielleicht waren sie in ihrer Freude zu oberflächlich, um zu erkennen, dass sie Gott dafür danken müssten. Auf jeden Fall blieben sie ihm gegenüber distanziert.

Wir können daraus lernen, dass wir das Danken nicht vergessen dürfen. Dankbarkeit macht uns heil, weil sie uns mit dem Heiland verbindet. Gerade wenn es uns gut geht, sollten wir uns bewusst machen, dass wir das nur Gott zu verdanken haben. Daher ist es sehr wichtig, im Laufe des Tages immer wieder innezuhalten und sich zu erinnern, um das ständige Wirken Gottes in unserem Leben zu begreifen.

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103,2

Gottes Pläne sind kein verborgenes Spiel

Ja, Gott ist der Herr, der die Berge formte und den Wind schuf, er lässt die Menschen wissen, was er tun will.
Amos 4,13

Diese Aussage über den allmächtigen Gott hat mich heute zum Nachdenken gebracht. Ist es nicht erstaunlich, dass wir sicher sein können, es mit einem Gott zu tun zu haben, der uns am Ende nicht mit einem großen „Tada!“ überraschen wird? Unser HERR ist kein Geheimniskrämer, sondern ein wunderbar verlässlicher Vater, der uns in seine Gedanken einweiht. In 1. Korinther 2,10 heißt es:

Uns hat Gott durch seinen Geist sein Geheimnis enthüllt. Denn der Geist Gottes weiß alles, er kennt auch Gottes tiefste Gedanken. 

Dies sei auch jenen Predigern gesagt, die ständig vom „Geheimnis des Glaubens” sprechen und die Mitteilungen der Bibel als unergründlich bezeichnen. Paulus beschreibt, wie Gott durch den Heiligen Geist seine Gedanken denen offenbart, die ihn lieben. Gott will also, dass wir mitdenken. Schon im Alten Testament redet er durch Propheten, Träume und Zeichen mit uns. Im Neuen Testament offenbart er sich im Sohn selbst. Dass er uns seine Pläne mitteilt, zeigt: Wir sind nicht nur Zuschauer oder Marionetten, sondern aktiv Mitwirkende in seiner Geschichte. Dennoch ist Gott so groß, dass unser Denkvermögen bei weitem nicht ausreicht, um ihn zu erfassen. Gerade das, was er uns mitteilt, muss uns mit großem Staunen und Ehrfurcht erfüllen.