Andacht Heute

Das Beispiel der Rut

Aber Rut entgegnete: »Dränge mich nicht, dich zu verlassen! Ich will mich nicht von dir trennen! Wohin du gehst, dahin will auch ich gehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.
Rut 1,16

Noomi war mit ihrem Mann Elimelech aus Juda ins Land der Moabiter gezogen. Ihre beiden Söhne heirateten dort. Zunächst starb Elimelech, später die beiden Söhne. Noomi beschloss, nach Bethlehem zurückzukehren, und drängte ihre beiden Schwiegertöchter, sie nicht zu begleiten, sondern bei ihrem Volk zu bleiben. Orpa folgte ihrem Rat, Rut aber blieb bei Noomi und sprach die obigen Worte. Sie zeigen, dass sie sich bewusst zum Gott Israels bekannt und ihren heidnischen Göttern den Rücken gekehrt hat. Auch das Drängen von Noomi, bei ihrem Volk zu bleiben, konnte sie nicht von diesem Entschluss abbringen. Damit ließ sie ihre Herkunft und ihre religiöse Identität hinter sich und zog einer ungewissen Zukunft entgegen. Dieser mutige Schritt der Rut ist der Beginn einer Linie des Segens mit weitreichenden Folgen. Rut wird später die Urgroßmutter Davids und ist somit Teil der messianischen Linie. David wird die Stämme Israels vereinen und damit ein Sinnbild für das kommende Reich Gottes sein, in dem Christus als König Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker bringt.

In der Entscheidung der Rut für den Gott Israels sehen wir, wie sich scheinbar unwesentliche Handlungen, die ein Mensch trifft, auf die ganze Menschheit auswirken können. So können auch unsere Entscheidungen, beispielsweise wenn es um die richtige Verkündigung in einer Ortsgemeinde geht, Spuren hinterlassen, deren Auswirkungen wir in diesem Moment noch nicht überblicken können. Am Beispiel der Rut sehen wir, dass es nicht richtig ist, immer den bequemen Weg zu gehen, nur um nichts verändern zu müssen. Wir müssen das umsetzen, was im Heilsplan unseres Herrn vorgesehen ist.