Andacht Heute

Nahrhafte geistliche Happen

Warum gebt ihr euer sauer verdientes Geld aus für Brot, das nichts taugt, und für Nahrung, die euch nicht sättigt? Hört doch auf mich und tut, was ich sage, dann habt ihr es gut! Ihr dürft köstliche Speisen genießen und euch daran satt essen. 
Jesaja 55,2

Im heutigen Vers geht es um geistige Nahrung. Sie sollte uns sättigen. Wie sieht Nahrung aus, die uns nicht satt macht? Dazu fallen mir Beiträge in Andachten und Predigten ein, die wie eine süßlich Beruhigung klingen, z.B. „Gott hat einen Plan für dich.“. Man wüsste aber gerne Konkreteres. Da wird theologische Fachsprache benutzt ohne sie zu übersetzen wie „eschatologische Implikationen“. Was nützen uns tiefgehende Gedanken, wenn wir sie nicht verstehen können? In anderen Fällen werden wir überflutet mit Bibelversen. Wo bleibt hier der Raum und die Zeit zum Verdauen? Und es gibt auch die überlangen Predigten ohne klare Struktur mit endlosen Wiederholungen. Das ist geistliche Völlerei ohne echten Nährwert.

Luther war kein Freund von langatmigen, schwer verständlichen Predigten: „Die Predigt soll kurz sein, kräftig und auf das Herz zielen.“ Er wusste, dass die Aufmerksamkeit der Hörer kostbar ist und geistliche Nahrung bekömmlich sein muss. Es ging ihm nicht um Quantität, sondern um Qualität: „Ein Prediger soll nicht viel sagen, sondern das Rechte.“ Seine Maxime war: „Man soll dem Volk aufs Maul schauen.“ Lebensnähe, Klarheit in der Aussage und dargereicht in einer für alle verständlichen Form ergeben eine feste Kost, die wirklich sättigt.