Dann legte er seine Hände auf sie. Da konnte sie sich wieder aufrichten, und sie lobte und rühmte Gott.
Lukas 13,13
Man muss nicht unbedingt an eine Besessenheit dieser Frau denken, also daran, dass ein Dämon sie 18 Jahre lang gebunden hat. Es ist auch möglich, dass ihre Wirbelsäule versteift oder verkrümmt war, wie es bei Osteoporose oder Morbus Bechterew der Fall ist. Auch hier ist ein Mensch durch eine Krankheit gebunden, die ihm die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erschwert. Jesus befreit die Frau nicht nur körperlich, sondern auch von einer jahrzehntelangen Last, die sie in die Isolation gebracht hat. Die körperliche Aufrichtung wird hier somit auch zum Bild für eine neue Lebensperspektive.
Abgesehen vom körperlichen Gebrechen gibt es auch im Leben schwere Lasten, die wir zu tragen haben: Schuld, Scham, Abhängigkeit vom Urteil anderer, Angst, Enttäuschung und Resignation. Die Folge ist, dass wir unseren Blick nach unten richten und keinen freien Blick auf andere Menschen und Gott haben. Jesus richtet uns wieder auf und schenkt uns, wenn wir an ihn glauben, die ganze Weite des Lebens. Wenn wir das erleben dürfen, dann sollten wir dankbar sein wie die Frau und den Herrn für diese Gnade loben und preisen. So werden wir zum Zeugen für Gottes befreiendes Handeln.