Andacht Heute

Der Drang zur Selbstvergötzung

Denn obwohl sie schon immer von Gott wussten, verweigerten sie ihm die Ehre und den Dank, die ihm gebühren. Stattdessen kreisten ihre Gedanken um Belangloses, und da sie so unverständig blieben, wurde es schließlich in ihren Herzen finster.
Römer 1,21

In Römer 1 schildert Paulus sehr eindringlich, wie der damalige Götzendienst ausgesehen hat. In der antiken Welt war es üblich, Götzen aus Holz, Stein oder Metall zu verehren. Paulus erwähnt, dass diese Verehrung oft mit sexueller Unmoral verbunden war. Dieser Götzendienst war auch sozial und moralisch destruktiv. Er führt dazu, dass die Gedanken der Menschen sich nur um Dinge drehen, die keinen bleibenden Wert haben, also um das „Nichtige“ und „Belanglose“. Dazu sind heute deutliche Parallelen erkennbar. In den sozialen Medien geht es oft darum, ein perfektes Bild von sich selbst zu inszenieren: Schönheit, Erfolg, Lifestyle. Das eigene „Ich“ wird zum Zentrum der Aufmerksamkeit und zur Quelle von Anerkennung. So erleben wir eine Form moderner Selbstvergötzung. Hier wird das Geschöpf statt des Schöpfers angebetet.

Wir können uns selbst prüfen: Bin ich mehr darauf bedacht, wie ich vor Menschen wirke, als wie ich vor Gott dastehe? Lebe ich aus Dankbarkeit und Demut oder mehr aus dem Wunsch heraus, gesehen und bewundert zu werden? Paulus ruft uns dazu auf, Gott die Ehre zu geben und ihm zu dienen. Das bedeutet, unsere Identität nicht in der Selbstdarstellung, sondern in der lebendigen Beziehung zu unserem Schöpfer zu suchen.