Die Wirkung eines Psalms
Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht. Der HERR gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren.
Psalm 121,4-5
Psalm 121 ist sehr kurz. Er wird auch als Wallfahrtslied bezeichnet, das Pilger auf dem Weg nach Jerusalem gesungen haben. Ich stelle mir die Frage, was er in mir bewirkt, wenn ich ihn morgens lese, vielleicht mehrfach. Das ist ein anderer Ansatz, als historisch-kritisch zu fragen, was der Psalmist ursprünglich sagen wollte. Dazu müsste ich mich über den Autor, die damalige Zeit und die Kultur informieren. Das erscheint mir bei einem Psalm wie diesem aber nicht so wichtig. Genauso wenig geht es mir um eine Textanalyse im literarischen Sinn, auch wenn der Psalm reich an Metaphern ist, also sprachlichen Bildern wie „Berge, Tag, Sonne, Mond”.
Ich verzichte also auf solche Deutungen und bleibe ganz bei der Frage, wie ich ihn erlebe und was er für mich bedeutet. Ich merke, dass es mir gut tut, wenn ich höre, dass jemand über mich wacht. Das gibt mir Sicherheit. Der gesamte Psalm besänftigt meine Sorgen vor drohenden Gefahren. Ich werde behütet von Gott, dem Allmächtigen, der Tag und Nacht auf mich aufpasst.
Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!
Jesaja 41,10