Andacht Heute

Das göttliche Gericht wird kommen

6 Ja, Gottes Urteil ist gerecht. Deshalb wird er alle bestrafen, die euch jetzt verfolgen.
7 Er wird eure Not beenden, und auch wir werden nicht länger leiden müssen, wenn Jesus, der Herr, für alle sichtbar erscheinen wird. Er wird mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel kommen,
8 umgeben von loderndem Feuer. Dann wird sein Urteil alle treffen, die von Gott nichts wissen wollen und die rettende Botschaft von Jesus, unserem Herrn, ablehnen.
9 In seiner Macht und Herrlichkeit wird der Herr sie bestrafen und dem ewigen Verderben ausliefern.
10 Die aber zu ihm gehören, werden ihn an jenem Tag anbeten, und alle, die an ihn glauben, werden ihm voller Freude zujubeln. Und auch ihr werdet dabei sein, weil ihr der Botschaft vertraut habt, die wir euch gebracht haben.

2.Thessalonicher 1,6-10

Dieser Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Thessalonicher enthält sowohl Trost für verfolgte Gläubige als auch eine ernste Warnung an alle, die Gott ablehnen und dem Evangelium nicht folgen. Jesus wird kommen und für Gerechtigkeit sorgen. Wie dieses „ewige Verderben” aussehen wird, darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen: Die klassische Vorstellung ist die eines Höllenfeuers oder einer endgültigen Trennung von Gottes Gegenwart, fern von Licht, Liebe und Gemeinschaft. Eine weitere Vorstellung ist der Annihilationismus, also der Glaube, dass die Verdammten nicht ewig leiden müssen, sondern am Ende ausgelöscht werden. Und es gibt sogar Theologen, die hoffen, dass Gottes Liebe am Ende alle Menschen rettet. Es ist jedoch nicht so, dass jeder Gläubige sich jetzt die Version aussuchen könnte, die ihm am ehesten zusagt. Paulus warnt uns ganz entschieden davor, ein Leben im Unglauben zu führen, denn die göttliche Gerechtigkeit wird einmal über jeden uns kommen. Niemand wird ihr entkommen können. Wir wissen nicht im Einzelnen, was auf die Verdammten zukommen wird, aber wir dürfen davon ausgehen, dass es für sie schrecklich sein wird. Dabei wäre alles so einfach: Wer Buße tut, sich für den Glauben entscheidet und danach lebt, der darf einmal Jesus in „voller Freude zujubeln” und ist für alle Zeiten gerettet.

Das Bußgebet des Jesaja

11 Wir warten darauf, dass Gott uns Recht verschafft, aber nichts geschieht. Wir sehnen uns nach seiner Hilfe, doch weit und breit ist keine Rettung in Sicht.
12 Denn wir haben dir, o Gott, den Rücken gekehrt. Unsere Schuld ist groß, und unsere Sünden klagen uns an. Wir sehen ein, dass wir dir untreu waren, unsere Vergehen stehen uns vor Augen.
13 HERR, wir wollten nichts mehr mit dir zu tun haben; wir haben dich verleugnet und uns von dir, unserem Gott, abgewandt.

Jesaja 59,11-13

Wenn sie solche Verse lesen, werden einige sagen: „Das galt für das Volk damals. Was hat das mit uns heute zu tun?” Ich sage jedoch: Diese Worte des Jesaja sind hochaktuell. In unserer Gesellschaft haben wir uns weitgehend von den Maßstäben Gottes entfernt. Der Mensch zimmert sich ungestüm seine eigene Gerechtigkeit zusammen, wie jemand, der ohne die entsprechenden Fachkenntnisse den Dachstuhl seines Hauses errichten will. Er wird sich wundern, wenn die ersten Stürme über sein Haus ziehen und seine Konstruktion zusammenstürzen lassen. Ich sehe in unserer Gesellschaft einen großen Mangel an Selbstreflexion. Immer wird die Schuld nur beim Anderen gesucht. Selten ist man einsichtig und gibt zu, dass man in der Vergangenheit vermessen war und über das Ziel hinausgeschossen ist.

Am schlimmsten ist, dass man sich an diesen Zustand der Gottferne gewöhnt hat. In der geistigen Leere unserer Zeit fehlt eine tragfähige Perspektive. Dabei würde nur eine grundlegende Neuausrichtung helfen. Alle nach eigenen Maßstäben ausgerichteten Entscheidungen und Werte müssten an den Gesetzen überprüft werden, die uns durch die Bibel vermittelt werden. Nur so kann auch neue Hoffnung entstehen. Und: Wenn es die Gesellschaft als Ganzes schon nicht schafft, für den Einzelnen ist Umkehr möglich. Das Heil ist für den Menschen greifbar, wenn er sich ehrlich darauf einlässt.

Ein Tatsachenbericht

Damit ihr wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat auf Erden, Sünden zu vergeben – sprach Jesus zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott.
Lukas 5,24-25

Jesus lehrt vor einer großen Menge, darunter auch Pharisäer und Gesetzeslehrer. Freunde eines gelähmten Mannes bringen ihn voller Glauben durch das Dach zu Jesus, weil sie sonst keinen Zugang finden. Beeindruckt von ihrem Glauben, vergibt Jesus dem Gelähmten zuerst die Sünden. Das ruft Kritik hervor – denn nur Gott könne das, sagen die Schriftgelehrten. Daraufhin beweist Jesus seine göttliche Vollmacht: Er sagt dem Gelähmten, er solle aufstehen, sein Bett nehmen und nach Hause gehen – und der Mann tut es augenblicklich. Alle sind tief beeindruckt und loben Gott voller Ehrfurcht.

An dieser wunderbaren Begebenheit wird deutlich, dass die Autorität Jesu Seele und Leib umfasst. Er heilte einen Gelähmten vor aller Augen, nachdem er ihm seine Sünden erlassen hatte, was nur Gott vorbehalten ist. Damit war bewiesen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Wenn man mit Skeptikern spricht, wird einem oft entgegnet, dies sei nur eine erfundene Geschichte, vielleicht ein Gleichnis, um auch einfachen Gemütern schwierige Sachverhalte verständlich zu machen. Man könnte hier einwenden, dass das Lukasevangelium bereits ca. 40 Jahre nach Jesu Tod verfasst wurde. Lukas beruft sich auf Augenzeugenberichte und war selbst ein Begleiter des Paulus. Historiker wie Sir William Ramsay änderten ihre Meinung über Lukas, nachdem sie seine geografischen Angaben überprüft und als historisch präzise eingestuft hatten. Es gibt also gute Gründe, Lukas, einem Arzt, zu glauben. Letztendlich ist es jedoch immer ein persönlicher Schritt, sich zum Glauben an Gott und seine Allmacht zu bekehren. Leisten wir doch alle, soweit es uns möglich ist, unseren Beitrag dazu, dass sich noch viele Menschen dazu entschließen.