Andacht Heute

Unser Weg mit Gott

Vertraue dem HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf dein eigenes Urteilsvermögen. Achte auf ihn, was immer du tust, dann ebnet er dir den Weg.
Sprüche 3,5-6

„Dieser Weg wird kein leichter sein. Dieser Weg wird steinig und schwer.“ So heißt es in einem Lied von Xavier Naidoo. Wenn darin Gott vorkommen würde, wäre es fraglich, ob das Lied es in die Charts geschafft hätte. Ganz ohne Gott zu erwähnen kann es ein Trost für die Hörer sein, wenn auch ein schwacher. Immerhin wird es inzwischen auch in kirchlichen Andachten gerne verwendet und dort als Ausdruck des Vertrauens auf Gottes Begleitung auf einem schwierigen Lebensweg gedeutet.

Es gibt Zeiten im Leben, in denen es schwerfällt, zu akzeptieren, dass man mit dem eigenen Verstand nicht alles bewegen kann. Man muss dann erkennen, dass die eigenen Pläne gescheitert sind. Es kann sein, dass man moralisch im Recht ist, es aber falsch wäre, stur seinen eigenen Weg weiterzugehen. In solchen Momenten, wenn Sicherheiten ins Wanken geraten sind und uns die eigene Machtlosigkeit auf grausame Weise deutlich geworden ist, gilt es, innezuhalten – und endlich auf Gott zuzugehen und auf IHN zu hören. Da helfen unsere ganze Klugheit und das erlernte logische Denken nicht mehr weiter, da hilft nur noch das Vertrauen in unseren HERRN. Und dieses Vertrauen muss unser ganzes Herz ergreifen. Wenn wir Gott bewusst Raum geben, dürfen wir hoffen, dass er uns aus der Krise herausführt. Das wird nicht immer ein Weg sein, der kurz und sofort sichtbar ist, aber es wird einer sein, der trägt.

Jeder Mensch ist besonders

Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar!
Psalm 139,14

Vor Gott bist du ein einzigartig geliebter Mensch, ausgestattet mit allem, was du zum Leben benötigst. Erinnerst du dich daran, dass Gott Mensch wurde und dich aus Liebe vom ewigen Tod erlöst hat, so erkennst du, dass es weiser ist, auf Seine Worte zu hören, als deinen eigenen verirrten Wegen zu folgen. Dein Abweichen auf falsche Pfade hat oft mit deiner Trennung von IHM zu tun. Du hast dem Falschen vertraut. Doch werde reif und nimm Gottes Angebot an, indem du dankbar bist – für alles, zu jeder Zeit, an jedem Ort.

Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
Psalm 9,2

Vorsicht vor geistlicher Selbsttäuschung

Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben.
Johannes 5,39

Dieser Vers steht im Zusammenhang der Auseinandersetzung Jesu mit den religiösen Führern seiner Zeit. Zwar studierten diese eifrig das Alte Testament, lernten es sogar auswendig und dachten ständig darüber nach. Sie lasen die Schriften jedoch nicht, um Gott näherzukommen, sondern um in den Texten Belege zu finden, die ihre eigenen theologischen Vorstellungen stützen sollten. Sie liebten also nicht wirklich Gott, sondern das Bild, das sie sich von ihm gemacht hatten.

Wenn wir nun sagen, was in diesem Vers steht, gelte nur für die alten Bibelforscher, dann irren wir uns. Wer sich intensiv mit der Bibel beschäftigt – vielleicht auch schon seit Langem – kann sich in die eigenen Erkenntnissen verlieben. Nur allzu leicht kann er sich in vorgefertigte Denkmuster verlieren, die ihm von populären Bibelinterpreten geliefert wurden und schlüssig erscheinen. Wenn wir schon viele dieser theologischen Erkenntnisse aufgenommen haben, wollen wir sie auch in der Praxis anwenden und beispielsweise mit unserem Wissen glänzen, wenn Neulinge im Glauben naiv typische Fragen stellen. Die Heilige Schrift ist jedoch nicht dazu da, um sie für unsere Selbstbestätigung zu nutzen und uns vor anderen zu profilieren. Anstatt uns Material für rechthaberisches Gebaren zu liefern, geht es in ihr um das Geschenk ewiger Wahrheiten, denen wir uns in demütiger Weise nähern und annehmen dürfen. Und bei aller Kenntnis des Alten Testaments und der damit verbundenen Verlockung, mit diesem Wissen vor anderen zu glänzen, dürfen wir nicht vergessen, dass es auf Jesus hinweist und auf IHN hin verfasst wurde.