Altern und vermeintliche Bedeutungslosigkeit
Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Sieh, ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann. Deine Kraft ist klein; doch du hast an dem, was ich gesagt habe, festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt.
Offenbarung 3,8
Heute Morgen ist mir ein Zitat zum Thema Altern eingefallen, das ich gleich notiert habe: „Altern ist das allmähliche Sich-Fügen in die eigene Bedeutungslosigkeit.“ Die eigene Bedeutungslosigkeit zu erkennen, könnte man als Gegensatz zum menschlichen Geltungsbedürfnis sehen. Genau das war gestern Thema meiner Andacht. Nun erinnere ich mich an das vom Psychologen Friedrich von Thun entwickelte Wertequadrat. Stark vereinfacht lässt es sich auf die persönliche Formel bringen: „Wenn du zu einem Extrem neigst, dann versuche, dich mit dem anderen zu versöhnen. So kannst du dich in einen förderlichen Mittelbereich einpendeln. Das wird dir guttun.“
Konkret bedeutet das: Wenn du meinst, dass du nichts erreichen kannst, weil dir die nötige Kraft dafür fehlt und du als alter Mensch von der Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen wirst, dann akzeptiere das. Versinke aber nicht in Selbstmitleid und Minderwertigkeitsgefühlen. Solche Gedanken sind destruktiv und können krankmachend sein. Das ist sicher ein guter psychologischer Rat für unser Leben.
Für uns, die wir an Gott glauben, ist das Wort aus der Offenbarung noch viel wertvoller. Es gibt unserem Leben einen wunderbaren Sinn. Wir können uns versöhnen mit unserer Erfolglosigkeit und den zerstörten Hoffnungen. Gott nimmt jeden auch in all seiner Wenigkeit wahr. Für ihn ist nicht entscheidend, was wir im Leben erreicht haben, sondern ob wir ihm treu geblieben sind. Darum halte dich daran fest, dass du für Gott schon jetzt einzigartig und bedeutungsvoll bist. Gib nicht nach in deiner Treue. Am Ende wird sich bewahrheiten, was da verheißen ist:
Ich komme schnell und unerwartet. Halte fest, was du hast, damit dir niemand deinen Siegespreis nehmen kann.
Offenbarung 3,11