Andacht Heute

Die Liebe vertreibt unsere Angst

Wir haben erkannt, dass Gott uns liebt, und haben dieser Liebe unser ganzes Vertrauen geschenkt. Gott ist Liebe, und wer sich von der Liebe bestimmen lässt, lebt in Gott, und Gott lebt in ihm. Wenn das bei uns der Fall ist, hat uns die Liebe von Grund auf erneuert. Dann werden wir dem Tag des Gerichts voll Zuversicht entgegensehen können; denn auch wenn wir noch in dieser Welt leben, sind wir doch wie Christus mit dem Vater verbunden. Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. Angst hat man nämlich dann, wenn man mit einer Strafe rechnen muss. Wer sich also noch vor dem Gericht fürchtet, bei dem ist die Liebe noch nicht zum vollen Durchbruch gekommen.
1. Johannes 4,16-19

Als Christen wissen wir, dass wir alle einmal vor Gottes Gericht treten müssen. Die obigen Verse des Paulus zeigen uns, wie wir unsere Angst vor diesem Tag überwinden können. Wir wissen, dass die Liebe von Gott kommt oder wie es hier heißt: Gott ist die Liebe. Sie gilt den Seinen. Wer sich zu IHM bekennt, der gehört dazu. In den Versen zuvor steht dieser Zusammenhang schon sehr deutlich ausgedrückt:

Wir haben gesehen und können bezeugen, dass der Vater seinen Sohn als Retter der Welt zu uns gesandt hat; und wenn sich jemand zu Jesus als dem Sohn Gottes bekennt, lebt Gott in ihm, und er lebt in Gott.
1. Johannes 4,14.15

Es ist ein alleiniger Akt der Gnade, wenn uns von Gott vergeben wird. Als Gläubige werden wir gerechtfertigt allein durch unseren vertrauenden Glauben, nicht durch gute Taten. Wer dies für sich erkannt hat, darf sich der Liebe Gottes sicher sein, auch am Tag des Gerichts.

Erfüllt sein vom Geist

Betrinkt euch nicht; das führt nur zu einem ausschweifenden Leben. Lasst euch vielmehr von Gottes Geist erfüllen. Ermutigt einander durch Psalmen, Lobgesänge und Lieder, wie sie euch Gottes Geist schenkt. Singt für den Herrn und jubelt aus vollem Herzen!
Epheser 5,18-19

Es ist zu vermuten, dass es zur Zeit, als der Apostel Paulus im Brief an die Epheser vor Trunkenheitszuständen warnte, auch Formen des christlichen Gottesdienstes gab, die an den Dionysoskult anknüpften. Bei der Anbetung des Weingottes kam es zu ausschweifenden Zuständen mit wilden Tänzen und lautem Gesang. Die Teilnehmer sollten nicht mehr sie selbst sein, sondern außer sich und von diesem fremden Gott ergriffen werden. Natürlich funktioniert so etwas nicht mit unserem einzigen HERRN. Da geht es darum, dass wir bei klarem Verstand bleiben und uns vom Heiligen Geist beflügeln lassen. Dazu sind geistliche Lieder in Gemeinschaft gesungen bestens geeignet. Statt in einen geistigen Rauschzustand zu kommen, ist es besser, mit wachem Verstand freudig dem Herrn zu singen. Da gibt es ein wunderbares Liedgut, neben dem althergebracht bewährtem eines Paul Gerhard oder eines Johann Fürchtegott Gellert, auch erfreulicherweise viel Wertvolles aus neuerer Zeit. Die Auswahl ist groß, und es erfreut besonders unser Herz, wenn man das eine oder andere Lieblingslied zusammen mit anderen anstimmen kann. Wir dürfen uns freuen, weil wir Kinder Gottes sind und sollen dies auch zum Ausdruck bringen.

Lasst die Botschaft von Christus ihren ganzen Reichtum bei euch entfalten. Unterweist und ermahnt euch gegenseitig mit aller Weisheit und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern, die euch Gottes Geist schenkt. Ihr habt doch Gottes Gnade erfahren!
Kolosser 3,16

Unser Gott ist persönlich

Ich bin der gute Hirte und kenne meine Schafe, und sie kennen mich; genauso wie mich mein Vater kennt und ich den Vater kenne. Ich gebe mein Leben für die Schafe.
Johannes 10,14

Wie geht man um mit so einem bekannten Bild wie dem des guten Hirten? Es gibt doch nichts, was hier erklärungsbedürftig ist. Oder doch? Ich konzentriere mich mal auf das Verb „kennen“. Da gibt es große Unterschiede, wie man es interpretieren kann. Auf Schafe bezogen, geht es vom Lexikonwissen, wie grundsätzlich so ein Lebewesen definiert wird, bis hin zu einer Kenntnis von jedem einzelnen Tier. Auf Menschen bezogen wäre dies ein Wissen um buchstäblich alles, was ihn betrifft, seine jeweilige Lebensgeschichte bis hin zu seiner inneren Einstellung. Wir können davon ausgehen, dass diese Bedeutung hier gemeint ist. Gott kennt jeden von uns beim Namen und weiß alles über uns. Wir dürfen sicher sein, dass wir einen ganz persönlichen Gott haben, dem jeder Einzelne von uns wichtig ist. Wenn wir von IHM gerufen werden, dann geschieht das ganz individuell. So wie es der HERR mit seinem Volk Israel getan hat, so dürfen wir sicher sein, dass sein Ruf uns ganz persönlich gilt.

Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.
Jesaja 43,1