Andacht Heute

Wovor sich fürchten, wenn nicht vor Gott

Der HERR sprach: Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen.
2. Könige 19,34

Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12,32

Wir sprachen gestern in unserem Bibellesekreis durch den Psalm 72 auch über die Furcht Gottes.

Das Gericht Gottes ist schon einmal über uns Menschen ausgesprochen worden, nämlich nach dem Sündenfall. Der Tod war der Lohn des Ungehorsams. Selbst in unserem eigenen Leben können wir der Erziehung Gottes nicht entkommen. Wie oft haben wir das getan, was aus unseren Begierden kam. Nur die Umkehr zum lebendigen Glauben an den Auferstandenen hat uns vor dem ewigen Tod befreit. Das heißt aber nicht, dass Gott nun nicht mehr als der strafende Gott wahrgenommen werden sollte. Denn auch Jesus hat sich IHM ganz untergeordnet und war ohne Sünde. Er trug die Auferstehung in seinem Herzen, doch musste Er zuerst durch die Marter und den Tod.

Ist es nicht auch so bei uns, bevor wir das ewige Leben angenommen haben? Wurden wir da nicht in unserem Eigensinn niedergeworfen und lagen wir nicht am Boden, wie tot? Doch ER hat uns bei unserem Namen gerufen und es wurde Zeit, Gottes Willen zu verstehen und sich IHM unterzuordnen. Wir erkannten Seine Erzieherhand und auch Seine Liebe zu uns. Haben wir da nicht angefangen, den heiligen Respekt zu erweisen? Haben wir da nicht angefangen weiterzusagen, was das Wichtigste im Leben eines Menschen ist, nämlich der Gottesbezug?

Gebet
Danke Herr, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen vor dem Tod und der Welt, sondern allein von Deiner Richterhand, die ebenso dem Barmherzigkeit erweist, der Buße tut. Segne auch diesen Tag mit Deiner Liebe, Kraft und Besonnenheit. Amen

Die eigene Tüchtigkeit

Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott.
2. Korinther 3,5

Wenn ich mich selbst beobachte, wie ich an einen einzelnen Bibelvers herangehe, dann versuche ich zuerst, den Kontext zu klären. In diesem Fall stammt der Satz aus dem zweiten Schreiben von Paulus an die Korinther. Der Apostel hat im ersten Brief, dem sogenannten „Tränenbrief“ auf vielerlei Probleme in dieser Gemeinde hingewiesen und hatte offenbar noch nicht erfahren, wie die Reaktion auf ihn war. So sandte er ein zweites Schreiben, in dem er von seiner aktuellen Reise und dem mit ihr verbundenen Verkündigungsdienst berichtete. Diesen stellte er als etwas Herrliches heraus und bezeichnete es als ein Schreiben in die „fleischerne Tafeln des Herzens“ der Menschen, denen er das Evangelium nahebringen darf (3,3). Im obigen Vers verdeutlichte er, dass dabei keinesfalls seine eigene Tüchtigkeit im Vordergrund steht, sondern alle Fähigkeiten für diesen Dienst einzig von Gott stammen. Wenn im umgebenden Text Metaphern – wie die vorhin erwähnte – auftauchen, dann dienen sie zur Veranschaulichung des geistigen Gehalts. Bei deren Interpretation sollte man aufpassen, dass man in den vorhandenen Text nicht zu viel hineinträgt an Erzeugnissen aufkeimender Assoziationslust. Auch dies wäre eine Überschätzung des eigenen Vermögens, die im Vers von Paulus angesprochen wird.

Besonnenheit

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1,7

In unserem Chat am Abend haben wir uns zuletzt mit der Geistesfrucht der Besonnenheit beschäftigt. Es ist nicht immer leicht, auch in schwierigen Situationen die Fähigkeit zu pflegen, gelassen zu bleiben und, vernünftig abwägend, nach der besten Lösung Ausschau zu halten. So hat ein Teilnehmer davon berichtet, dass er unter einem Hausgenossen leidet, der in betrunkenem Zustand Autos der Mitbewohner angefahren hat und danach Fahrerflucht begangen hat. Ein anderer aus der Chat-Runde berichtete, dass er mit den anderen Nachbarn in einem ähnlichen Fall, Gott um Hilfe gebeten hatte, und dies tatsächlich geholfen hat. So tauschen wir uns aus und erzählen von unseren Erfahrungen. In allen Fällen kann nur Gott uns helfen, ruhig abzuwägen, ohne vorschnell irgendwelche Schlüsse zu ziehen, um in Konfliktsituationen angemessen reagieren zu können. Die Bibel enthält viele Ratschläge zum besonnenen Handeln.

Ein Tor schüttet all seinen Unmut aus, aber ein Weiser hält an sich.
Sprüche 29,11

Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn eines Menschen Zorn bringt keine Gerechtigkeit vor Gott.
Jakobus 1,19-20