Andacht Heute

Heiligung als spannender Prozess

Als erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist.
Titus 3,4-5

Was Buddhisten und Hinduisten unter „Wiedergeburt“ verstehen unterscheidet sich völlig von dem, wofür sie bei Christen steht. Für diese bedeutet es das neue Leben, in das sich ein Mensch begibt, der zum Glauben an Jesus gekommen ist. In der Folge wird er umgewandelt, was einer Erneuerung entspricht, die durch den Heiligen Geist ermöglicht wird. Das klingt gut und einleuchtend, allerdings auch theoretisch. Denn was ist, wenn man zwischendurch ehrliche Bilanz bei sich selbst zieht, und dabei kaum etwas von Heiligung feststellen kann? Wie oft verfällt man in die gleichen Muster von früher und ist zornig, empfindlich, denkt schlecht über andere und äußert das auch noch?

Es hilft, wenn man sich klarmacht, dass die oben erwähnte Erneuerung sich nicht auf einen Schlag vollzieht. Wenn dies nämlich so wäre, müssten wir nicht mehr kontinuierlich in der Bibel lesen, Predigten hören, uns mit anderen Gläubigen über die Glaubensinhalte austauschen. Wir „wüssten“ ja plötzlich alles und brauchten nicht weiter geformt werden durch den Heiligen Geist. Dem ist aber nicht so. Wir haben es hier mit einem Prozess zu tun, bei dem etwas in unseren Herzen bewegt wird. Und so sollten wir uns freuen, wenn wir diesen spannenden Weg gehen dürfen – und den einen oder anderen „Fortschritt“ bei uns entdecken können.

Es kann einmal zu spät sein

Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch Städte und Dörfer und lehrte überall. Einmal sagte jemand zu ihm: „Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?“ Er erwiderte:  „Die Tür ist eng. Setzt alles dran, hineinzukommen! Denn ich sage euch: Viele werden es versuchen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Haustür abgeschlossen hat, werdet ihr draußen stehen. Ihr werdet klopfen und bitten: ‚Herr, mach uns auf!‘ Doch er wird euch antworten: ‚Ich kenne euch nicht und weiß auch nicht, wo ihr her seid!‘
Lukas 13,22-25

Eine ernste Warnung an alle, die sich nicht entschließen können, das Angebot der Erlösung anzunehmen. Die Tür wird einmal verschlossen sein für alle, die zu spät gekommen sind. Es gibt so viele Ausreden, z. B. dass man noch nicht reif genug wäre für eine Glaubensentscheidung, dies später aber nachholen möchte. Man macht sich vielleicht vor, dass Gott ja so liebevoll wäre und ewig auf uns warten würde. Machen wir uns aber nichts vor: Die Geduld des HERRN ist auch mal zu Ende. Die Tür wird einmal verschlossen sein, wie es im Gleichnis steht. Da hilft dann kein Flehen mehr.

Doch er wird antworten: ‚Ich kenne euch nicht und weiß auch nicht, wo ihr her seid! Macht euch fort! Ihr habt nie auf mich gehört.‘
Lukas 13,27

Simeon erblickte das Heil

Simeon sprach: Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.
Lukas 2,30-32

Simeon war ein Prophet, der in Jerusalem auf den Messias gewartet hat. Er erkannte IHN, als der kleine Jesus in den Tempel gebracht wurde. Wie es im Psalm 98,2-3 heißt, erfüllte sich damit das Wort:

Der HERR hat sein Heil kundwerden lassen; er hat vor den Augen der Heiden seine Gerechtigkeit geoffenbart. Er gedachte an seine Gnade und Treue gegenüber dem Haus Israel; alle Enden der Erde haben gesehen das Heil unseres Gottes.

Simeon hatte lange auf diese Begegnung gewartet. Er war sich der Bedeutung für die Menschheit bewusst und stimmte seinen Lobgesang an. Stellen wir uns die Szene vor und nehmen wir wahr, welches Geschenk liegt da vor uns. Wir müssen nur die Begegnung zulassen.

Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!
Philipper 4,23