Staunen und folgen

Ehe die Berge wurden und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott! Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
Psalm 90,2-4

Es gibt das wunderbare Lied „Du großer Gott“ (siehe auch unten). Nach dem nachdenklichen „Wenn ich die Welt betrachte“ kommt der mächtige Aufschwung in das „Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu – Wie groß bist du? Wie groß bist du?“ Wir stehen vor der Größe Gottes und können nur staunen.

Dass Gott nicht innerhalb von Raum und Zeit ist, erscheint dem Menschen unvorstellbar. ER hat Himmel und Erde erschaffen. Vorher hat keine Materie existiert. ER existiert von Anbeginn an. ER kann etwas „aus dem Nichts“ erschaffen. Gott lebt aus sich selbst heraus. Das alles schreibt sich leicht, begreifen lässt es sich nicht. Unser beschränkter Verstand lässt uns nur eine Ahnung davon haben, was es heißt, nicht den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen zu sein. Um dieses Unbegreiflichen verstehen zu können, wurden viele Versuche unternommen, die leider zu manchem Irrtum geführt haben. Kein menschlicher Maßstab ist für Gott geeignet. ER lässt sich nicht verkleinern durch unser verengtes Denken. Schon allein an seiner Schöpfung können wir seine Unermesslichkeit erkennen. Es gibt Leute, die vergeblich versucht haben, die Sandkörner auf der Erde und die Sterne am Himmel zu zählen. Viele Fragen sind immer noch offen, auf welche die Wissenschaft keine Antwort hat, z. B. wie das Leben entsteht. Da können wir nur anerkennen, dass wir vor einem Wunder stehen.

Sich über die Allmacht unseres Schöpfers wundern zu können, bewahrt uns vor der menschlichen Hybris, womit Hochmut, Überheblichkeit und Vermessenheit bezeichnet werden. Sie steht uns als Geschöpfe nicht zu und führt uns in seelische Not. Was Gott, dem wir alle unsere Existenz verdanken, von uns will, hat Paulus den Philosophen in Athen zu erklären versucht. Gott hat die Menschen geschaffen, nicht damit sie alles begreifen können, sondern damit sie IHN suchen, und das nicht im Weltall, sondern ganz in seiner Nähe. Dafür hat ER uns den Verstand nicht dafür geschenkt, dass wir uns müßige Gedanken über das Unbegreifliche machen.

Er wollte, dass sie nach ihm fragen, dass sie sich bemühen, ihn irgendwie zu finden, obwohl er keinem von uns wirklich fern ist. Denn ‚durch ihn leben wir, bestehen wir und sind wir‘.
Apostelgeschichte 17,27-28

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