Andacht Heute

Heilung und Errettung

Einer aber von ihnen kehrte zurück, als er sah, dass er geheilt war, und verherrlichte Gott mit lauter Stimme; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samaritaner. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die Zehn gereinigt worden? Wo sind die Neun? Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling? Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.
Lukas 17,15-19

Jesus heilte zehn Aussätzige, die ihn angefleht hatten, ihnen zu helfen. Er schickte sie zu den Priestern, damit diese sich von der Heilung überzeugen konnten. Nur einer von den zehn kehrte zu Jesus zurück, nicht nur um ihm zu danken, sondern um vor allen zu bekunden, dass hier Gott eingegriffen hat. So wurde er nicht nur körperlich geheilt, er wurde durch diese Erkenntnis errettet. Kein Jude, ausgerechnet ein Fremder, ein Samaritaner, hatte diese Gnade erfahren. Seine früheren Leidensgenossen, auch die meisten, die davon gehört hatten, wie auch die Priester, erkannten nur die plötzliche Heilung der Aussätzigen und wurden sich nicht der historischen Dimension bewusst. Gott selbst war zugegen durch den Sohn und hatte eingegriffen.

Eindeutig erfolgt hier nicht nur eine Errettung aus einer Krankheit. Es hat eine geistliche und ewige Errettung stattgefunden, die Gott sofort an demjenigen vollzieht, der zum Glauben an Jesus Christus kommt.

Lobgesang statt Todesangst

Preist den HERRN, ruft seinen Namen aus, macht unter den Völkern seine Taten bekannt, verkündet, dass sein Name hoch erhaben ist! Lobsingt dem HERRN, denn Herrliches hat er getan! Das soll auf der ganzen Erde bekannt werden.
Jesaja 12,4-5

Die Verse sind dem Danklied der Geretteten aus Jesaja entnommen. Jeder wahre Christ darf es anstimmen, weil er das Heil erlangt hat. Der Gottesdienst ist für dieses Singen der beste Ort. Die geistlichen Lieder bringen das Lob und den Dank vielstimmig zum Ausdruck. So manches, das uns im Gesang innerlich tief berührt hat, klingt noch durch die Woche nach. Wenn es uns oft schwerfällt, unseren Glauben im Alltag zu bekunden, dann ist es eine große Hilfe, wenn wir an Jesaja 12 denken. Er kann uns in seiner prägnanten Kürze in diesen Momenten eine Hilfe sein.

Es gibt so viele Notleidende in der Welt. Alte Menschen und Schwerkranke gehen auf den nahen Tod zu und haben keine Ahnung, was auf sie zukommt. Angehörige und Freunde wollen sie begleiten und wissen nicht, was sie sagen könnten, um sie zu trösten. Weil sie sich einreden, nicht glauben zu können, stehen sie an dieser entscheidenden Wende vom Leben in den Tod völlig alleingelassen da. Da lese ich in einem der letzten Interviews eines bedeutenden Literaturkritikers, dass er daran geglaubt hat, dass es kein Jenseits gibt. „Es gibt kein Leben nach dem Tod.“ Auf die Frage, was er tue, um mit dem Gedanken an den Tod fertig zu werden, war seine Antwort: „Man wird mit dem Gedanken an den Tod nicht fertig. Er ist völlig sinnlos und vernichtend. Der Gedanke daran ist eine Qual.“ Ein Mensch, vor dessen Urteil viele Autoren gezittert haben, an dessen Lippen viele hingen, weil er so souverän und eloquent war, ein solcher Mensch gibt angesichts seines Todes ein Bild des Jammers ab, weil er sich in die Gottferne manövriert hat und keine Möglichkeit der Umkehr mehr sieht.

Wie viel besser ist man als Christ in jeder Situation des Lebens dran, weil man singen kann:

Gott ist meine Rettung, ich bin voller Vertrauen und fürchte mich nicht.
Jesaja 12,2

Die Größe unseres Glaubens

Die Apostel baten den Herrn: „Stärke unseren Glauben!“
Da sagte der Herr: „Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum hier sagen: ‚Zieh deine Wurzeln aus der Erde und pflanz dich ins Meer!‘ Er würde euch gehorchen.“

Lukas 17,5-6

Es gibt noch eine Reihe anderer Stellen in der Bibel, in denen der Glaube mit einem Senfkorn verglichen wird. Im Matthäus-Evangelium spricht Jesus:

„Mit der Himmelsherrschaft verhält es sich wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker sät. Es ist zwar das kleinste aller Samenkörner, aber was daraus wächst, wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es wird ein richtiger Baum daraus, so dass die Vögel kommen und in seinen Zweigen nisten.“
Matthäus 13,31-32

Jesus zeigte den Jüngern, dass es nicht an der Größe des Glaubens liegt, sondern daran, woran sie glauben. Wer aufgrund der Winzigkeit eines Senfkorns nicht glauben kann, dass daraus eine ausnehmend große Pflanze erwächst, der wird nicht zu säen beginnen und am Ende auch nichts ernten. Der Glaube an Gott und seiner Allmacht hat nichts mit einer erweiterbaren Fähigkeit wie z. B. dem Erlernen einer Fremdsprache zu tun. Da fängt man klein an, lernt nach und nach, bis man sagen kann, dass man sie beherrscht. Es kommt dabei darauf an, dass man sich als Schüler beständig bemüht, um sein Lernziel zu erreichen. Den Glauben kann man in diesem Sinne nicht „lernen“. Er lässt sich nicht optimieren. Es ist ein Gnadenakt Gottes, wenn er den Menschen erreicht. Wie bei einem Senfkorn hat auch der Glaube etwas Unscheinbares und ist doch etwas unerhört Großes. Es ist wie beim Kommen des Messias, der auf einem Esel daher geritten kam und so gar nicht dem sehnlichst erwarteten Einzug als großer Herrscher entsprach. Gott kommt es nicht auf Größe an, auch nicht auf eine Zurschaustellung des eigenen Glaubens, um andere zu beeindrucken. Wenn er da ist, ist er da und lässt sich durch nichts erschüttern.

Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, gebührt Ehre und Herrlichkeit für immer und ewig! Amen.
1. Timotheus 1,17