Andacht Heute

Gottes Klage über das abtrünnige Volk

Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der HERR hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und empor gebracht, sie aber sind von mir abgefallen. Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn, [aber] Israel hat keine Erkenntnis; mein Volk hat keine Einsicht.
Jesaja 1,2-3

Der Prophet Jesaja handelt in Gottes Auftrag und beginnt mit einer Klage über den erbärmlichen Zustand des Volkes Israels. Es ist von IHM abgefallen und unverständig geworden.

Wehe der sündigen Nation, dem schuldbeladenen Volk! Same der Übeltäter, verderbte Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels gelästert, haben sich abgewandt.
Jesaja 1,4

Der HERR ist erbost über den heuchlerischen Gottesdienst der uneinsichtigen Frevler.

Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blut!
Jesaja 1,15

Ich frage mich, was Jesaja aktuell zu unserer Lage an Klagen vorbringen würde. In vielem haben wir uns von Gott weit entfernt. Statt uns an SEINEN Weisungen zu orientieren, sollen wir uns an Ideologien und Utopien einer besseren Welt ausrichten, die in der Geschichte zu oft schon gescheitert sind. Der geistliche Schatz des Christentums wird ohne Not verhüllt und entfernt. In unserem Land ist es verpönt, sich zu Jesus zu bekennen. Viele Vertreter der Großkirchen machen bei diesem Treiben mit. Sie schweigen, wenn es nötig wäre, die Stimme zu erheben. Sie stimmen ein in den Chor der Blender und Fantasten, statt gerade in Zeiten der Not die Wahrheit des Evangeliums zu verkünden. Dies alles ist schon jetzt offensichtlich für jeden, der diesem Treiben zusehen muss. Es wird nicht ohne weitere Folgen bleiben.

Die Übertreter aber und Sünder werden allesamt zerbrochen werden, und die den HERRN verlassen, werden umkommen.
Jesaja 1,28

Köstlich und kostbar

Der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!
Jesaja 62,11

Mit den letzten wunderbaren Versen des Paulus habe ich gestern den Römerbrief abgeschlossen. Es war eine oft mühevolle, aber sehr lohnende Lektüre, die hoffentlich geistige Frucht hervorgebracht hat. Im Hauskreis beschäftigen wir uns noch mit dem Mittelteil des Briefs und haben vergangenen Donnerstag mit Kapitel 11 begonnen. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, welche Teile der Bibel ich auswählen soll für meine nächsten täglichen Andachten.

Gerade habe ich, wie früher schon, die aktuelle Losung der Herrnhuter Brüdergemeinde betrachtet und bin dadurch auf Jesaja gestoßen. Das Buch dieses Propheten ist sehr umfangreich. Es ist verfasst worden in der Zeit von 740 bis 701 vor Christus, während der Regentschaft von vier judäischen Königen. Das Volk Gottes wurde in dieser Zeit stark von den Assyrern bedrängt und musste nach Babylon ins Exil auswandern. Die Prophezeiungen Jesajas begleiteten es und schenkten Hoffnung auf die kommende Errettung. Insofern ist es durch seinen geistigen Gehalt auch zutiefst wertvoll für jeden heutigen Christen. Davon abgesehen war Jesaja ein Meister der Sprache. Es ist eine große Freude, in diesem Buch der Bibel zu lesen. Ich werde damit beginnen und der Reihe nach die eine und andere Köstlichkeit näher betrachten. Vergessen wir dabei nicht: Wenn wir in einem Konzertsaal sitzen, sollten wir bei aller Begeisterung für das Dargebotene nicht den Unterschied zwischen den Musikern und dem Komponisten übersehen.

Ein herrlicher Schluss

Dem Gott, der die Macht hat, euch durch das Evangelium, das mir anvertraut ist, und durch die Predigt von Jesus Christus ‹im Glauben› zu festigen; dem Gott, der ‹uns› das Geheimnis offenbart hat, das seit undenklichen Zeiten verborgen war; dem ewigen Gott, der befohlen hat, ‹diese Botschaft jetzt auch› durch prophetische Schriften allen Völkern bekannt zu machen, damit sie ihr glauben und gehorchen; dem allein weisen Gott, ‹den wir› durch Jesus Christus ‹preisen›, gebührt alle Ehre in alle Ewigkeit! Amen.
Römer 16,25-27

Am Schluss des Römerbriefs weist Paulus noch einmal deutlich darauf hin, wohin unser Blick gehen soll. Nicht in uns hinein, im ständigen Herumwühlen in Sorgen und Zukunftsängsten, sondern hinaus und hinauf zu Gott. ER hat uns in seinen ewigen Plan eingeweiht. Wir sollen die Botschaft weitertragen und allen bekannt machen, die noch nicht davon gehört haben. Unser Gott ist einzigartig, wir dürfen dies verkünden und IHN preisen dafür. Dies zu tun ist uns Pflicht und Freude zugleich.

Dein, HERR, ist die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Hoheit. Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein, HERR, ist das Reich, und du bist erhöht zum Haupt über alles.
1. Chronik 29,11