Andacht Heute

Von unnützen Sorgen

Der Mensch hat keine Macht über den Tag des Todes.
Prediger 8,8

Wer von euch vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen?
Matthäus 6,27


Die Menschen sind voller Sorgen und Ängste. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man sich gerade in der Ukraine im Krieg oder in Deutschland im Frieden befindet. Doch auch wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, ob sie nicht auch für uns große Entbehrungen, Tod und Verderben bedeutet. In der Bibel heißt es:

Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet. Matthäus 6,25

Sind das nicht nur schöne Worte, die manchem wie Hohn klingen mögen? Ein Missverständnis wäre es, sie so zu deuten, dass wir die Hände in den Schoß legen sollten, da uns ja der HERR in jedem Fall versorgt. Bei Paulus heißt es in 2. Thessalonicher 3,10:
Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen!

Es geht also nicht darum, uns der Faulheit hinzugeben. Ein vernünftiges Maß an Vorsorge ist sicher nicht fehl am Platz. Doch beim Anlegen von Vorräten sollte uns bewusst sein, dass auch vieles vergeblich sein kann. Niemand kann wissen, was noch alles auf uns zukommt. Aber ein zu viel an Daseinsfürsorge kann uns auch zermürben. Da ist es viel besser, unsere Sorgen vor den HERRN zu bringen. IHM sind wir, anders als vielen Machthabern der Welt, nicht egal. ER weiß auch, was unser höchstes Ziel im Leben sein muss.

Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht! Euch soll es zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben. Sorgt euch also nicht um das, was morgen sein wird! Denn der Tag morgen wird für sich selbst sorgen. Die Plagen von heute sind für heute genug!
Matthäus 6,32-34

Gottes Kraft im Schwachen

Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Offenbarung 3,8

Jesus hatte dem Apostel Johannes Sendschreiben an sieben Gemeinden diktiert, die in der jetzigen Türkei liegen. Sie werden in Predigten gerne zitiert, wenn auf Lobenswertes und auf Missstände in Gemeinden hingewiesen wird. Das Schreiben an Philadelphia ist geprägt von der Zufriedenheit Jesu über die Weise des Handelns, die hier praktiziert wurde. Die Gemeinde hatte keinen leichten Stand. Sie war umgeben von religiöser Selbstgefälligkeit und war benachbart einer „Synagoge des Satans“ – wie ER sie nennt -, die ihnen mit Lügen das Leben schwer gemacht hat. Dennoch hatte dieses kleine, schwache Häufchen von echten Gläubigen nie aufgegeben, beständig das Wort bewahrt und in tapferer Weise Jesus nie verleugnet. Ihnen gilt daher SEINE Zusage, dass für sie die Himmelstüre geöffnet ist.

Wie Jesus die Gemeinde von Philadelphia anerkennt, gibt uns den Trost, wenn wir manchmal verzagt sind über die eigene Schwachheit. Nicht jeder hat das Selbstbewusstsein eines wortgewandten Predigers und Lehrers im Glauben. Es ist gut, dass es Menschen gibt, die Führungsqualitäten haben und sich durchsetzen können. Jesus erkennt aber auch die Schwachen in der Gesellschaft an, wenn sie stark und fest am Wort und an Jesus festhalten. Wie es im Vers heißt: Er kennt unsere Werke und vergisst sie nicht, auch wenn sie in der Welt noch so unbedeutend erscheinen.

Paulus berichtete in 2. Korinther 12,9 davon, dass ihm der HERR auf sein Flehen geantwortet hat, was für ihn eine große Ermutigung war:
„Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig.“ Jetzt bin ich sogar stolz auf meine Schwachheit, weil so die Kraft von Christus auf mir ruht.

Was wir verstehen sollten

Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Epheser 2,10

Hier – wie auch an anderen Stellen – war es dem Apostel Paulus wichtig, den grundlegenden Unterschied zwischen dem Glauben an Jesus und der häufig praktizierten Werkgerechtigkeit einsichtig zu machen. Diese zeigt sich in vielerlei Ausformungen. Immer geht sie vom Wunschgedanken aus, dass Gott meinen Einsatz belohnen wird. Also spende ich großzügig, verweise ich gerne auf meine „persönliche Entscheidung“ für Jesus, nehme ich so oft es geht und es gesehen wird an religiösen Ritualen teil, vergleiche mich mit anderen, die weniger leisten für Gott, versuche ich genügend Wissen zu sammeln, um jedes Rätsel der Bibel lösen zu können, versuche ich bei Menschen alles wiedergutzumachen, was ich ihnen in der Vergangenheit angetan habe, bestrafe mich selber, um durch mein Leiden Gottes Wohlwollen zu erlangen. Es ist nur leider so, dass bei all diesem Tun mein Ich im Vordergrund steht. Es ist das alte Musterschülerverhalten, um beim Lehrer für seinen Fleiß belohnt zu werden. Paulus erklärt es den Ephesern und uns, dass wir auf diese Weise bei Gott nichts erreichen können. Wir müssen uns allein an Jesus halten, IHM nahe sein durch den Glauben, dann werden die Werke, die ER für uns vorbereitet hat, schon folgen.

Denn durch die Gnade seid ihr gerettet worden aufgrund des Glaubens. Dazu habt ihr selbst nichts getan, es ist Gottes Geschenk und nicht euer eigenes Werk. Denn niemand soll sich etwas auf seine guten Taten einbilden können. In Jesus Christus sind wir Gottes Meisterstück. Er hat uns geschaffen, dass wir tun, was wirklich gut ist, gute Werke, die er für uns vorbereitet hat, dass wir damit unser Leben gestalten. Epheser 2,8-10