Andacht Heute

Vom Wachstum im Glauben

Ein Mensch, der Gott treu bleibt, der wird von ihm gesegnet. Er ist wie ein guter Acker: Dieser nimmt den Regen auf, der immer wieder über ihm niedergeht, und lässt nützliche Pflanzen wachsen. Schließlich bringt er eine gute Ernte. Wer aber einem schlechten Acker gleicht, dem droht Gottes Fluch. Auf ihm wachsen nichts als Dornen und Disteln, und am Ende wird er abgebrannt.
Hebräer 6,7-8

Was hier mit dem Regen gemeint ist, kann man gut vergleichen mit dem Wort der Bibel. Wenn nicht regelmäßig gegossen wird, gehen die Pflanzen ein und verdorren. Es ist der Heilige Geist, der in jedem von uns, der auch unseren Glauben nicht verkümmern lässt. Wer diese Unterstützung ganz verwirft, dem wird es so ergehen wie dem schlechten Acker. Diese Worte im Brief an die Hebräer wurden vom Verfasser auf das Gleichnis des HERRN Jesus von der Aussaat bezogen, das sehr deutlich beschreibt, wie ein fruchtbares Leben im Glauben aussehen sollte:

»Euch will ich nun das Gleichnis von dem Bauern erklären, der Getreide aussät. Manche Menschen hören zwar die Botschaft von Gottes Reich, verstehen sie aber nicht. Dann kommt der Teufel und reißt die Saat aus ihrem Herzen. Bei solchen Menschen ist es also wie bei den Körnern, die auf den Weg fallen. Andere Menschen sind wie der felsige Boden, auf den die Körner fallen: Sie hören die Botschaft und nehmen sie sofort mit Begeisterung an. Aber ihr Glaube hat keine starken Wurzeln und deshalb keinen Bestand. Wenn solche Menschen wegen ihres Glaubens in Schwierigkeiten geraten oder gar verfolgt werden, wenden sie sich gleich wieder davon ab. Noch andere Menschen gleichen dem von Dornengestrüpp überwucherten Boden: Sie hören die Botschaft zwar, doch die Sorgen des Alltags und die Verlockungen des Reichtums ersticken diese bald wieder, so dass keine Frucht daraus entstehen kann. Aber dann gibt es auch Menschen, die sind wie der fruchtbare Boden, auf den die Saat fällt: Sie hören Gottes Botschaft, verstehen sie und bringen Frucht, hundert-, sechzig- oder dreißigfach.«
Matthäus 13,18-23

Die Bilanz eines Lebens

Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch alles, worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch schwinden wir dahin!
Psalm 90,10

Wenn auch die heutige durchschnittliche Lebenserwartung länger ist als zur Zeit des Psalmisten, so ist sie doch kurz, verglichen mit der Ewigkeit. Allerdings hat sich an der Einschätzung dieser Jahre seitdem nichts geändert. Dies gilt aber nur für den, der meint, am Ende des irdischen Lebens sei alles vergangen und vorbei. Dann wäre es eine wirklich traurige Bilanz. Wer nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, der ist tatsächlich in einer üblen Lage. Was hatte die tägliche Plage für einen Sinn, wenn er alles mühevoll Geschaffene zurücklassen muss? Wenn er ahnen kann, dass sein Ansehen bald verblasst? Was den Einzelnen betrifft, kann auch für die ganze atheistische Menschheit gelten. Der französische Philosoph Michel Foucault fand ein Bild für das Verschwindens des Menschen im Universum, das ihm „wie ein Gesicht im Sand am Meeresufer“ erschien. Wer an Jesus Christus glaubt, hat dagegen eine ganz andere Sicht auf sein irdisches Leben.

Was wir jetzt leiden müssen, dauert nicht lange. Es ist leicht zu ertragen und bringt uns eine unendliche, unvorstellbare Herrlichkeit. Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.
2. Korinther 4,17-18

Was Menschen wählen, und wen Jesus auswählt

Zachäus begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre.
Lukas 19,3

Ein Oberzöllner wie Zachäus wollte den nach Jericho kommenden Jesus unbedingt sehen und stieg dafür auf einen Maulbeerbaum. Ich muss an die derzeit stattfindende Tour de France denken. Was da Menschen alles unternehmen, um einen guten Blick auf die für wenige Augenblicke vorbeifahrenden Fahrer erhaschen zu können. Viele warten dafür Stunden auf ihrem Platz, oft bei hohen Temperaturen. Menschen sind also dazu bereit, für die Begeisterung zu ihren Idolen vieles zu investieren.

Zachäus hatte schon einiges über diesen Jesus gehört, nun wollte er ihn unbedingt sehen. Und er sah ihn nicht nur, er wurde von IHM wahrgenommen und aufgefordert, schnell herunterzusteigen, denn er müsse heute in seinem Haus einkehren. Für die Menge der Zuschauer war es ein ungeheuerlicher Vorgang, dass Jesus ausgerechnet in das Haus eines von allen verachteten Zöllners eintreten wollte, also zu einem, der mit der römischen Besatzungsmacht kollaborierte und mit den Abgaben des Volkes reich geworden war. Im Markus-Evangelium begründet Jesus dies mit den Worten:

Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17

Eine Geschichte, die mich nachdenklich macht. Einmal über die menschliche Begeisterungsfähigkeit, die nicht selten den falschen Idolen gilt. Und dann über die Auswahl, die Jesus trifft. Ihn interessiert gerade auch der von allen verachtete Sünder, der aber bereit ist, IHM zuliebe sein Leben zu ändern.