Andacht Heute

Ein einmaliger Vorgang

Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.
Apostelgeschichte 2,4

Was Christen mit dem Pfingstfest verbinden, gehört heute nicht mehr zum Allgemeinwissen. Und selbst unter den Gläubigen gibt es große Differenzen, was dessen Bedeutung betrifft. Die Überzeugung, dass mit der Wiedergeburt auch die geistige Taufe verbunden ist, ist nicht mehr allgemeiner Konsens. Da sind es die Pfingstler, die eine Geistestaufe als zeitlich nachfolgende zweite Erfahrung annehmen. Erst mit der daraus erlangten Fähigkeit der Zungenrede wäre der Christ dann „komplett“. Dies ist aber durch die Bibel keinesfalls belegt. Das Pfingstgeschehen ist nicht als zweite Taufe der Jünger deutbar, wie es Charismatiker machen. Wir dürfen davon ausgehen, dass ein Mensch zum Zeitpunkt seiner Buße und Umkehr ein für alle Mal zum ewigen Leben aufgenommen ist und nicht noch auf eine zusätzliche Taufe warten muss, bei der ihm die Zungenrede geschenkt wird. Wer einmalig mit dem Heiligen Geist getauft ist, darf mit Paulus sagen:

„Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
2. Korinther 5,17

Unser wichtigstes Lehrbuch

Und das ist das Gebot, das er uns gab: Er will, dass wir an seinen Sohn, an Jesus Christus, glauben und einander lieben. Wer Gottes Gebote befolgt, bleibt in Gemeinschaft mit Gott, und Gott lebt in ihm. Dass er wirklich in uns bleibt, erkennen wir durch den Heiligen Geist, den er uns gegeben hat.
1. Johannes 3,23-24

Wie schon in der gestrigen Andacht, wird mir aus den heutigen Versen klar, dass die Bibel voll von kurzen Zusammenfassungen ist. Wenn ein Lehrer ein Thema behandelt, dann reicht er den Schülern am Ende der Stunde eine Quintessenz von allem, damit sie begreifen, was das Wesentliche dabei ist und es dann besser im Gedächtnis behalten können. Beim Lesen eines Sachbuches wird empfohlen, nach Beendigung eines Kapitels ein kurzes persönliches Resümee zu ziehen: Was wollte uns der Autor damit mitteilen, und was sollten wir uns davon merken?

Die Bibel ist ein ganz besonderes Lehrbuch, das uns eine große Fülle von wertvollsten Hinweisen auf den Weg gibt. Sie ist vom Didaktischen her ein Musterbeispiel dafür, wie es dem Leser leicht gemacht werden kann, die für ihn wichtigsten Lehren daraus zu ziehen. Sie verwendet neben vielen bildhaften Vergleichen gerade diese Stellen, die alles auf einen Punkt bringen. Wie im Vers beschrieben, erleben wir die Anwesenheit des Heiligen Geists in uns, wenn wir beim Lesen zwischendurch immer mal innehalten und uns wichtige Fragen zum Text stellen. Die wesentlichste Frage ist für uns, was das Gelesene für uns ganz persönlich bedeutet. Es ist sicher nicht verkehrt, die Antworten, die wir – mithilfe des Heiligen Geistes – darauf finden, auch mal schriftlich zu fixieren. Die sich daraus ergebende tiefe Dankbarkeit dürfen wir dem HERRN im Gebet ausdrücken.

Es ist nicht schwer zu verstehen

Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz vor aller Welt sterben lassen. Jesus hat sein Blut für uns vergossen und mit diesem Opfer die Vergebung für alle erwirkt, die daran glauben. Daran zeigt sich, dass es gerecht von Gott war, als er die Sünden der Menschen bisher ertrug; er hatte Geduld mit ihnen. Jetzt aber vergibt er ihnen ihre Schuld und erweist damit seine Gerechtigkeit. Gott allein ist gerecht und spricht den von seiner Schuld frei, der an Jesus Christus glaubt.
Römer 3,25-26

Es gibt einige Stellen in der Bibel, die eine Art Zusammenfassung aller in ihr enthaltener Lehren darstellen. In unserem täglichen Christen-Chat haben wir gestern die Verteidigungspredigt des Stephanus (Apostelgeschichte 7) gelesen, worin man in aller Kürze das Wesen und die Bestimmung des Alten Testaments als Vorbereitung und Hinführung auf unseren Erlöser ersehen kann. Wer wissen will, was wir von der Gerechtigkeit Gottes wissen müssen, wird alles Nötige in Römer 3 finden. Es ist also nicht nötig, sich eine Menge Sekundärliteratur zu besorgen, weil der biblische Text schwer zu verstehen ist. Die Bibel legt sich selbst aus. Antworten auf Fragen erhalten wir durch andere Stellen in ihr.

Für uns geht es darum, zu wissen, wie wir dazu kommen, von Gott gerechtfertigt zu werden. Paulus erklärt uns dies in seinem Brief in aller Einfachheit und Ausführlichkeit, sodass es jeder verstehen kann. Unser Glaube an Jesus wird uns trotz aller Sündhaftigkeit geschenkt. Wir müssen ihn nur annehmen, dann wird uns alle Schuld vergeben. Anders als in vielen Religionen es gefordert wird, müssen wir uns nicht ständig überlegen, wie wir noch besser werden können. Von uns wird einzig der Glaube verlangt. Paulus versteht darunter, das Evangelium und seine wichtigsten Lehren zu kennen, den darin dokumentierten Zeugnissen zu Leben, Sterben und Auferstehung unseres Erlösers zuzustimmen und darauf zu vertrauen, dass wir gerettet werden.

Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt.
Römer 3,22