Andacht Heute

Optimismus durch Zuversicht

Du hast alle Völker geschaffen. Sie werden zu dir kommen und dich anbeten, sie werden deinen Namen rühmen und ehren.
Psalm 86,9

Man könnte David einen unverbesserlichen Optimisten nennen. Er war überzeugt, dass sich am Ende die ganze Menschheit zu dem einen wahren Gott bekehren würde. Das scheint heute ein kühner Gedanke zu sein, da uns überall die Finsternis der Gottferne entgegentritt. Uns bleibt die Hoffnung, dass David recht behalten wird. Fangen wir nicht an zu jammern und zu klagen, dass die Welt so schlecht geworden ist. Nehmen wir uns ein Beispiel an David, der in vielen Situationen seines Lebens hätte verzweifeln können. Er stand oft genug am Rande des Todes, aber er hat nie aufgegeben und ist der bedeutendste König Israels geworden, eines Volkes, das wie kein anderes bedroht war und nach schrecklichen Zeiten immer wieder aufgestanden ist. Wer die Geschichte des Volkes Gottes verfolgt, wird an ihm sehen, dass alle, die es vernichten wollen, schmerzlich erkennen müssen, dass dies niemals gelingen wird, weil ER es nicht zulässt. Am Ende der Weltzeit wird jedem Machthaber, jedem Heiden, jedem Atheisten, jedem Uninteressierten klar sein, wer der einzige wahre Gott ist. Beten wir, dass noch viele zur Besinnung kommen und sich rechtzeitig bekehren, bevor es für sie zu spät ist.

Denn du bist groß und vollbringst Wunder, nur du bist Gott, du allein!
Psalm 86,10

Die Veränderung zulassen

Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.
Römer 12,2

Was Paulus mit den Maßstäben dieser Welt gemeint hat ist unschwer erkennbar. Die Gier nach Erfolg, Macht und Reichtum hat ihren Ursprung in der Gottferne. Nicht mehr das, was Gott wohlgefällig ist, leitet die Menschen, sondern, was die Mehrheit für erstrebenswert hält. Wer sein Leben danach ausrichtet, schwimmt gleichförmig mit und eckt in dieser Gesellschaft nicht an. Er kümmert sich aber nicht um das, was für Gott das Gute, das Wohlgefällige und das Vollkommene ist. Genau dieses Denken hält Paulus für einen fundamentalen Fehler. Wie aber können wir uns davon befreien?

Wir sollen lernen, in einer neuen Weise zu denken, heißt es in der hier wiedergegebenen Elberfelder Übersetzung. In der Luther 2017 steht: Ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes. In der Hoffnung für alle: Lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Wir haben es mit unterschiedlichen Formulierungen zu tun, und es liegt an uns, das Entscheidende für unsere Lebenspraxis herauszufinden. Immerhin geht es um eine radikale Umkehr im Denken. Nicht mehr das, was in dieser Welt propagiert wird, soll Maßstab unseres Handelns sein, sondern das, was Gott von uns will. Wie das gehen könnte? Dazu fällt mir gerade das Bild von einem Prozess vor einem Gericht ein. Man ist schon fast zu einem Urteil gekommen, da werden plötzlich neue Fakten geliefert, die alles Vorgefertigte über den Haufen werfen. Es kommt zu einem völlig anderen Ausgang der Verhandlung, weil sich die Sachlage verändert hat. So geht es auch einem Menschen, der sein Leben scheinbar geordnet hat, der so lebt wie alle anderen auch, und der plötzlich mit dem Wort Gottes in Berührung kommt. Seine Sicht der Dinge verändert sich. Er darf nur nicht so stur sein wie ein Richter, der auf seinem einmal getroffenen Urteil beharrt, gleich was da noch auf den Tisch kommt. Wir müssen offen sein für die Erneuerung des Denkens, und der Heilige Geist hilft uns dabei in entscheidender Weise.

Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.
2. Korinther 3,18

Eine Ahnung von der ewigen Glückseligkeit

Du zeigst mir den Weg zum Leben. Dort, wo du bist, gibt es Freude in Fülle; ungetrübtes Glück hält deine Hand ewig bereit.
Psalm 16,11

In der Welt, in der wir noch leben, gibt es auch Freuden für uns. Wir sehnen uns nach ihnen und dürfen sie – wenn auch eher selten – erleben. Sie sind ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns im Himmel erwartet. Die irdischen Freuden gibt es, aber sie sind nur von kurzer Dauer. Das Glück ist nie ganz ungetrübt. Das Hochgefühl beim Fahren eines neuen Autos verfliegt schnell und wird von der Gewohnheit verdrängt. Ein Sieg im Fußball begeistert, aber schon am nächsten Wochenende wartet der nächste schwere Gegner auf uns. Im Hochzeitsglück sind die Partner wie auf einer Wolke vereint, aber auch hier wird der Alltag mit all seinen Sorgen und Schwierigkeiten einziehen. Zu oft haben wir erlebt, dass das gerade erlebte Glück nur von kurzer Dauer ist. Es können sogar während des Hochgefühls bereits die ersten Sorgen kommen. Ich kannte eine ältere Dame, die bei jeder Feier und bei jedem glücklichen Ereignis die Mahnung aussprach: „Hoffentlich kommt da nicht noch was Schlimmes nach.“ Ein solcher Unkenruf mag einer pessimistischen Lebenseinstellung entspringen. Aber ganz unrecht hatte die Frau nicht. Das Glück, das wir hier auf Erden erleben, ist weder von Dauer noch ungetrübt.

Als Petrus von Jesus auf einen hohen Berg geführt wurde, durfte er dessen Verklärung miterleben:

Und er wurde vor ihnen verklärt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Matthäus 17,2

Petrus war überwältigt, denn er durfte für einen kurzen Augenblick die ewige Herrlichkeit schauen und sprach: „Herr, hier ist es gut!“ Dieser Blick in das Himmelreich wird uns noch nicht geschenkt. Auch wenn es für uns heute noch kaum vorstellbar ist, was da einmal auf uns zukommt, dürfen wir darauf vertrauen: Es wird eine Zeit kommen, in der alle Freuden und Leiden unseres irdischen Daseins vergessen sein werden. Höchste Glückseligkeit wird uns umgeben, ohne jede Beimischung von Kummer und Sorge. Alle, die Gottes Wort ernst nehmen und Jesus nachfolgen, werden dies erleben dürfen.