Andacht Heute

Sprüche über die Wahrheit

Wird ein Dummkopf gekränkt, macht er seinem Ärger sofort Luft; der Kluge beherrscht sich, wenn er bloßgestellt wird. Wer vor Gericht die Wahrheit aussagt, fördert die Gerechtigkeit; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug. Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt. Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen.
Sprüche 12,16-19

Wie sehr sind doch manche Verse aus den Sprüchen der Bibel inzwischen allgemeiner Konsens. Von ihnen sind auch Menschen überzeugt, die nichts mit dem Glauben anfangen können. Oft sind sie überrascht, wenn man sie darüber aufklärt, dass diese Weisheiten aus der Bibel stammen. Es könnte sie zum Denken bringen, dass dieses Buch vieles enthält, was von großen Nutzen für ihr Leben sein könnte.

Die oben ausgewählten Sprüche bilden in sich eine Einheit. Es wird betont, dass die Selbstbeherrschung ein Wesenszug eines Weisen darstellt. Ein Narr reagiert oft viel zu schnell und zu heftig. Dadurch zerstört er die weitere Kommunikation und verhindert die Möglichkeit zur Versöhnung. Im Alltag ist es häufig klug, nicht gleich einen anderen mit der vollen Wahrheit vor den Kopf zu stoßen, um seinen Unmut zu provozieren. Es geht in allen Fällen auch, wenn man versucht, sie ihm schonend beizubringen. Anders sieht es vor Gericht aus. Beim Schwur heißt es; „Ich schwöre, dass ich die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit sagen werde.“ Es lohnt sich nicht zu lügen, da am Ende doch die Wahrheit herauskommen wird.

Wenn ich den formalen Ablauf dieser weisen Gedanken betrachte, bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass hier sehr sorgfältig umgegangen wird mit dem Begriff „Wahrheit“. Es gibt Menschen, die ohne Rücksicht auf andere ihre Wahrheiten – häufig sind es nur die ihrigen – hinausposaunen. Dies sind grobschlächtige, stark von sich überzeugte Naturen. Es gibt aber auch die feinere Art über sich und andere zu reden, und dies von Leuten, die nicht minder von ihrer Meinung überzeugt sind. Auch dies muss nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein. Es ist ein Zeichen von Klugheit, sich auch mal eines Besseren belehren zu lassen.

Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde.
1. Korinther 3,18

Gottes Hilfe

Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Botschaft ausgebreitet würde und alle Heiden sie hörten, so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen.
2. Timotheus 4,17

Der Apostel Paulus berichtet hier von einem ersten Prozess gegen ihn, während seiner Gefangenschaft in Rom. Er hatte keine Unterstützung mehr von seinen Freunden. Doch Gott half ihm auch hier. Es war dies aber noch nicht der endgültige Prozess gegen ihn. Für diesen rechnete Paulus mit seiner Hinrichtung.

Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich.
2. Timotheus 4,18

Es ist kennzeichnend für Paulus, dass er in allem, was ihm zustößt, das Wirken Gottes erkennt und in seinem Brief an den jungen Timotheus als solches auch formuliert. Er sieht es nicht als Widerspruch an, dass ihm Gott einmal vor dem Richter beisteht, ein anderes Mal ihn nicht vor der Hinrichtung retten wird. Paulus sieht alles aus seinem Dienst heraus. Was Gott von ihm verlangt, dagegen wehrt er sich nicht und tut es in Liebe zu IHM und in treuer Pflichterfüllung. Der Apostel kann als Vorbild dienen für uns, die wir oft schon bei kleinen Dingen murren, wenn etwas nicht so gelingt, wie wir es uns erträumt haben. Wir dürfen sicher sein, Gott meint es trotzdem gut mit uns, auch wenn ER nicht jedes Gebet erhört.

Auf Reisen

Der HERR ist dein Hüter, der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand. Am Tag wird die Sonne dich nicht stechen, der Mond nicht bei Nacht. Der HERR wird dich behüten vor allem Unheil, er wird dein Leben behüten. Der HERR wird deinen Ausgang und deinen Eingang behüten von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 121,5-8

Wir sind heute aufgewacht auf unserem Campingplatz in Bad Staffelstein, in Bayerns Norden, und haben nach dem Frühstück in Stark’s Gebetbuch gelesen. Dieser Prediger und Schriftsteller hat sich um alle Angelegenheiten des alltäglichen Lebens gekümmert. So verwunderte es mich nicht, dass er auch ein Kapitel geschrieben hat mit dem Titel: „Der gläubige Christ betet zu Gott, wenn er sich auf eine Reise begibt.“ Der Christ soll eine Reise „mit Gebet antreten, und denken, wenn er von Hause reiset, daß Gott aller Orten bei ihm in fremden Landen sei, der alles siehet und höret; daher er sich auch selbst, als vor Gottes Angesicht, ehrbar, züchtig, fromm und christlich aufführen.“ Es folgen noch weiter dieser gar nicht so unmodern klingen Empfehlungen. Er warnte schon damals vor „Üppigkeits- und Wollustreisen“, die einem wahren Kinde Gottes nicht anstehen würden. Wenn er damals schon hättes sehen können, wie es auf Kreuzrfahrtschiffen und auf Ballermann-Partys zugeht! Die Reisen zur Zeit von Johann Friedrich Starck (1680-1756) waren sicherlich um ein Vielfaches abenteuerlicher als die heutigen, die aber auch mit Gefahren verbunden sind. Gut, dass wir auf Reisen um Beistand beten können.

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,20