Andacht Heute

Auf Reisen

Der HERR ist dein Hüter, der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand. Am Tag wird die Sonne dich nicht stechen, der Mond nicht bei Nacht. Der HERR wird dich behüten vor allem Unheil, er wird dein Leben behüten. Der HERR wird deinen Ausgang und deinen Eingang behüten von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 121,5-8

Wir sind heute aufgewacht auf unserem Campingplatz in Bad Staffelstein, in Bayerns Norden, und haben nach dem Frühstück in Stark’s Gebetbuch gelesen. Dieser Prediger und Schriftsteller hat sich um alle Angelegenheiten des alltäglichen Lebens gekümmert. So verwunderte es mich nicht, dass er auch ein Kapitel geschrieben hat mit dem Titel: „Der gläubige Christ betet zu Gott, wenn er sich auf eine Reise begibt.“ Der Christ soll eine Reise „mit Gebet antreten, und denken, wenn er von Hause reiset, daß Gott aller Orten bei ihm in fremden Landen sei, der alles siehet und höret; daher er sich auch selbst, als vor Gottes Angesicht, ehrbar, züchtig, fromm und christlich aufführen.“ Es folgen noch weiter dieser gar nicht so unmodern klingen Empfehlungen. Er warnte schon damals vor „Üppigkeits- und Wollustreisen“, die einem wahren Kinde Gottes nicht anstehen würden. Wenn er damals schon hättes sehen können, wie es auf Kreuzrfahrtschiffen und auf Ballermann-Partys zugeht! Die Reisen zur Zeit von Johann Friedrich Starck (1680-1756) waren sicherlich um ein Vielfaches abenteuerlicher als die heutigen, die aber auch mit Gefahren verbunden sind. Gut, dass wir auf Reisen um Beistand beten können.

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,20

Unseren Kindern Hoffnung vermitteln

Was wir hörten und erkannten, was unsre Väter uns erzählten, wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, das sollen auch künftige Generationen erfahren: die Ruhmestaten und die Stärke Gottes und die Wunder, die er tat. Er stellte ein Gesetz in Jakob auf, eine Weisung in Israel, und gebot unseren Vätern, dies ihre Kinder zu lehren, damit auch die nächste Generation sie kennt, die Kinder, die noch geboren werden, dass auch sie es ihren Kindern erzählen. Damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzen, die Taten Gottes nicht vergessen und seine Gebote befolgen. Damit sie nicht ihren Vorfahren gleichen, einer launischen Generation voll Trotz und Empörung,  deren Geist nicht treu zu Gott hielt.
Psalm 78,3-8

In diesem langen Psalm wendet Asaph an sein Volk, um ihm eine Unterweisung zu geben. Sie sollte von Generation zu Generation weitergegeben werden. In poetischer Form wird erzählt, wie die Israeliten von Gott aus der Gefangenschaft in Ägypten herausgeführt wurden. ER ging aus Gnade einen Bund mit ihnen ein und gab ihnen seinen Willen zu erkennen durch das Gesetz. Leider gehorchten sie diesem nicht und wandten sich falschen Göttern zu. Der Zorn des einzig wahren Gottes kam über sie, aber ER verwarf sie nicht, sondern reichte ihnen erneut die Hand. Die Verheißungen des Bundes hatten weiter Bestand.

Asaph hatte Sorge, dass diese Geschichte des Volkes mit Gott in Vergessenheit geraten könnte. Daher wäre es so wichtig, dass sie an Kindern weitergegeben würde. Heute ist dies wichtiger denn je. Wir sind in einen Zustand der Gottvergessenheit geraten. Eltern sollten sich fragen, ob sie nicht im Sinne der Unterweisung des Psalms hoffnungslos versagen. Sie versagen, weil sie ihren Kindern keine Hoffnung vermitteln können. Sie können es nicht, da sie oft keinerlei Kenntnis der Bibel mehr haben. Sie haben sich nur allgemeine Phrasen zueigen gemacht, wie: „Das sind nur Geschichten.“ „Wir dürfen uns nicht anmaßen zu behaupten, der christliche Gott wäre der einzig wahre Gott.“ „Das Christentum ist nur eine Religion wie andere auch.“ Diese Abwendung von unserem Schöpfer ist ein gewaltiger Irrtum, unter den die kommenden Generationen zu leiden haben werden. Alle, die in ihrem Leben erkannt haben, wie wichtig das Wissen von Gott ist, sind dazu aufgerufen, es weiterzugeben, so wie es noch vor nicht langer Zeit selbstverständlich war.

Verzicht auf Vergeltung

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann! Soweit es irgend möglich ist und soweit es auf euch ankommt, lebt mit allen Menschen in Frieden!
Römer 12,17-18

Wenn der Ruf nach Rache laut wird, will man Genugtuung für begangenes Unrecht erlangen. Dies wird auf diesem Wege nie vollständig gelingen. Die Blutrache ist eine extreme Form einer privaten Vergeltung, die in manchen Ländern noch heute praktiziert wird. Wenn man der Meinung ist, dass die Ehre der Familie oder einer Verbrecherbande verletzt wurde, wird zu diesem Mittel gegriffen. Es hat häufig zu endlosen Konflikten geführt.

Paulus mahnt in den Versen von oben alle Christen, das Prinzip der Vergeltung ruhen zu lassen. Gottes Gerechtigkeit wird allen Übeltätern und auch allen zuteilwerden, die Milde walten lassen. Der Staat muss seine Bürger durch die Justiz beschützen. Hier muss es Strafen geben. Wer Unrecht erleiden musste, ohne dass der Staat eingeschritten ist, hat nicht das Recht zur Selbstjustiz. Im Alltag begegnen uns meist leichtere Fälle. Wir müssen dabei nicht über alles hinwegsehen und schweigen. Unrecht soll als solches benannt werden. Christen haben aber die Möglichkeit, vorbildlich zu handeln. Dazu gehört auch der Verzicht auf Vergeltung.